Wo die kreativen Köpfe rauchen…
28 Teilnehmer aus den Reihen der "Kreativen Köpfe 2012" haben sich zum ersten Zeitmanagement-Training im Deutschorden-Gymnasium in Tauberbischofsheim eingefunden - hoch motiviert, sehr interessiert, oft sehr gut vorbereitet.
Die Köpfe rauchen seit früh um neun. Mohrenköpfe und Laugenbrezeln stehen als Nervenfutter im von Steffen Schürle, DOG-Lehrer und Wettbewerbs-Juror, organisierten Erdkunderaum parat. 28 Teilnehmer aus den Reihen der "Kreativen Köpfe 2012" haben sich zum ersten Training in Deutschorden-Gymnasium eingefunden - hoch motiviert, sehr interessiert, oft sehr gut vorbereitet. Carsten Friebe, Reutlinger Dozent für berufspädagogische Trainings, ist sehr angetan.
Unterstützung durch die in Neckarsulm ansässige gemeinnützige GmbH Dieter Schwarz Stiftung ermöglicht den Wettbewerbsteilnehmern die kostenlose Teilnahme am Intensivworkshop. Die Veranstaltung - ein zweiter Teil folgt im April - soll den jungen Erfindern helfen, ihre Ideen sämtlichen eventuellen Widrigkeiten zum Trotz flüssig umzusetzen. Zu den Widrigkeiten gehört der Zeitdruck: Der Startschuss für die Jungerfinder fiel Mitte Februar, die Jury tagt bereits Mitte Juni. Friebe gibt eine Einführung ins Zeitmanagement, rät zur Zerlegung der Großprojekte in "Salamischeiben" oder schlicht Arbeitseinheiten. Mit den entsprechenden Balkendiagrammen haben sich nur einzelne der Jungerfinder auseinandergesetzt. Dass ausgerechnet das Erfinderteam aus der Lorenz-Fries-Förderschule nicht nur bereits zwei Modellvarianten des höhenverstellbaren Duschkopfs, sondern sogar einen recht strukturierten Zeitplan in petto hat, fasziniert Friebe.
Die Schüler machen sich in Kleingruppen und mit dem Dozenten Carsten Friebe Gedanken über die Ziele, die sie mit ihren Projekten verfolgen. Gar nicht so einfach, im Hinblick auf Ressourcen, Management und Ergebnis die Muss-, Soll- und Kannziele zu definieren. Wer ist die Zielgruppe, für wen ist interessant, was als Erfindung noch im Kopf steckt?
Ein Team aus der St. Bernhard Grund- und Realschule hat sich vorgenommen, eine gut handhabbare Rollatorbeleuchtung zu entwickeln. Zielgruppe? Rollatornutzer, logisch. Und ihre Angehörigen und Freunde, die sich schon mal Sorgen machen, wenn unternehmungslustige Senioren mit Rollatoren nach Einbruch der Dunkelheit oder bei miserablem Wetter nicht gut zu sehen sind und Hindernisse auf Wegen schlecht erkennen können.
Es sind Aha-Erlebnisse, wenn man sich einmal gründlicher Gedanken darüber macht, welche Probleme die fertige Erfindung lösen könnte, was das neue Produkt für Nutzer attraktiv macht. Gibt es auf dem Markt bereits Konkurrenz? Alleinstellungsmerkmale entdecken: Spannend. Genauso spannend wie die Entwicklung von Zukunftsvisionen oder die Sammlung erster Marketing-Ideen.
Das Seminar, so Friebe, erweitere für die Teilnehmer am Erfinderwettbewerb einerseits den Denkhorizont und fokussiert andererseits aufs Ziel. "Das Gehirn als Navigationssystem braucht möglichst genaue Zielkoordinaten", sagt er und fordert auf, zwischen dem reinen Wunsch und dem klaren, realistischen Ziel zu unterscheiden.
Damit es flutscht, ist gute Koordination im Team perfekt: Am Kippel-Stuhlkreis probieren die Jungs und Mädchen aus, wie es sich anfühlt, sich aufeinander zu verlassen, erfahren, dass die knapp 30 schräg stehenden Stühle nur dann in der Balance bleiben, wenn alle mittun, keiner die Hand vom Wackelstuhl zurückzieht. Auch in den besten Teams sind Rollen zu verteilen. Funktionieren sollte das ganze im Idealfall wie eine Maschine, in der jedes Teilchen seine klare Aufgabe hat.
Weiter Infos und Bilder sehen Sie unter http://www.swp.de/bad_mergentheim/lokales/bad_mergentheim/28-Teilnehmer-beim-ersten-Training-im-Deutschorden-Gymnasium;art5642,1389111